Unterwegs mit dem Spitex Mahlzeitendienst
Binningen, 11:00 Uhr, vor dem Anlieferungstor des Alters- und Pflegeheime Binningen Schlossacker (APH) herrscht reges Treiben. Vier freiwillige Fahrerinnen und Fahrer warten geduldig auf die Essensboxen, die im Alterszentrum vorbereitet werden. Für Margrit, eine pensionierte Binningerin, ist dies längst zur Herzensangelegenheit geworden.
Das Wetter hält heute hoffentlich“, sagt ein Fahrer und lacht, während Margrit ihren grauen VW Golf mustert. Sie nickt ihm zu und erwidert: „Hauptsache, die Kunden bekommen ihre Mahlzeiten.“ Plaudernd tauschen die Fahrer Neuigkeiten aus, bis ein Mitarbeiter des APH mit einem Wagen voller Essensboxen aus der Tür tritt. „So, jetzt geht es los“, ruft jemand scherzhaft.
Gemeinsam werden die Boxen auf die vier Autos aufgeteilt und im Kofferraum verstaut. Ohne lange zu warten steigt Margrit in ihr Auto und schaltet das Radio ein. Modern Talking singen über Herz und Seele.
"Es tut gut zu sehen, wie sehr sie sich freuen“
Margrit ist seit 2018 beim Spitex Mahlzeitendienst aktiv, zweimal wöchentlich, manchmal mehr. „Ich wollte etwas Sinnvolles tun“, erzählt sie. Durch ein Inserat im Binninger Anzeiger stiess sie auf die Möglichkeit, sich freiwillig zu engagieren. Seitdem liefert sie nicht nur Mahlzeiten, sondern auch Freude: „Bei manchen Kunden sind wir der einzig soziale Kontakt am Tag. Es tut gut zu sehen, wie sehr sie sich freuen.“ Margrit biegt in die Oberwilerstrasse ein und hält vor einem Wohnblock. Mit einem Griff schnappt sie sich die Essensbox aus dem Kofferraum und klingelt. Im vierten Stock erwartet sie der Kunde bereits, ein älterer Herr mit freundlichem Lächeln. Sie überreicht ihm die Box, nimmt die leere vom Vortag und die Menübestellung für die darauffolgende Woche entgegen und wünscht ihm einen schönen Tag. Der Besuch dauert nicht länger als fünf Minuten und schon sitzt sie wieder in ihrem Auto. Für sie ist die Arbeit nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, sondern eine Bereicherung. „Man gibt etwas, aber man bekommt auch viel zurück.“ Toll sei auch die Flexibilität, sagt Margrit. Sie gibt frühzeitig an, wann sie fahren will und das wird berücksichtig.
„Jeder Kunde ist anders“
Sechsmal hält Margrit an diesem Vormittag – mal bei Einfamilienhäusern, mal bei Wohnblöcken. „Jeder Kunde ist anders“, erzählt sie. „Manche wollen nur ein kurzes ‚Griezi‘, andere schätzen es, wenn ich ein paar Minuten bleibe.“ Zurück beim APH wartet bereits eine Kollegin. „Na, alles gut gegangen?“ fragt sie. Margrit nickt. „Alles bestens. Die Leute waren zufrieden.“ Zusammen laden sie die leeren Boxen aus. Danach verabschieden sie sich und fahren nach Hause. Rund 75 Minuten dauerte die Tour.
Freiwillige Fahrerinnen und Fahrer gesucht
Margrit, Lillo, Markus, Slav, Tanja, Karl, Theo, Dieter, Claudine, Erich, Christoph, Markus, Christina, Rita, Rainer, Esther, Jean-Bernard und Kathrin suchen Verstärkung. Bei Interesse bitte melden bei: Tim Wehrli, Verantwortlicher Mahlzeitendienst, 076 366 01 61, mzdplus@spitex-abs.ch, spitex-abs.ch/fahren